Web Web - Plexus Plexus (2025): Jazz-Kraut mit Funk-Twist
Web Web haben in sieben Jahren sechs Alben veröffentlicht – und trotzdem klingt nichts nach Routine. Mit “Plexus Plexus” kehren Roberto Di Gioia und Crew zu ihren improvisierten Wurzeln zurück, lassen die Studiotüren offen für Spontaneität, freie Ideenflüge und psychedelisch-krautige Gitarrensounds, wie man sie zuletzt bei Embryo oder Karl Hector & The Malcouns gehört hat.
Apropos: JJ Whitefield ist als Gast dabei – ein Coup, der so spontan zustande kam, dass man fast an kosmische Fügung glauben mag. Einen Tag vor der Session dachte sich Di Gioia: „Warum eigentlich nicht JJ?“ Und zack: ein Anruf, ein „klar, bin dabei“, ein Studio-Date, das in zwei Longform-Jams (25 und 45 Minuten!) mündete – aus denen fast das ganze Album entstand.
Die Gitarrenarbeit von Whitefield ist der psychedelische Kleber, der alles zusammenhält: Mal funky wie bei The Poets of Rhythm, mal transzendental wie bei Syrup oder Embryo. Es ist dieses „schwüle Flimmern“ (ihr wisst schon), das Plexus Plexus ausmacht – ein Netzwerk aus Riffs, Rhythmen und Rhodes, aus Flöten und Flow. Das Jazz-Fusion-Funk-Feeling bleibt, doch der Vibe kippt sanft ins Krautige.
Das Line-Up (Di Gioia, Lakatos, Gall, von Kaphengst) tauscht Instrumente, Ideen und Instinkte – eine Live-Session über zwei Tage, dokumentiert von Jan Krause (Beanfield), mit Michael Reinboth (Compost) als neugierigem Co-Piloten. Sogar ein Moondog-Cover („Bird’s Lament“) entstand – nach einmaligem Hören direkt in die Tasten gespielt.
Ach ja, das Artwork? Wieder Jan Steins. Wieder kongenial. Wieder ein Grund mehr, das Vinyl zu kaufen.
14 Tracks. 0 Kompromisse. 100% Web Web. Und ein JJ Whitefield, der dem Kollektiv eine weitere Dimension öffnet.
Plexus Plexus erscheint am 25.04.2025 auf Compost Records. Lasst euch verwirren, vernetzen, verzaubern.